1. Auftrag des Jugendhauses
Das Jugendhaus St. Altfrid ist ein Angebot im Dienst an Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum 35. Lebensjahr auf der Basis des Zukunftsbildes, der „Grundlinien missionarischer Jugendpastoral“ und der „Strategischen Landkarte der Jugendpastoral“ im Bistum Essen. (Siehe www.jugend-im-bistum-essen.de)
1.1 Ort des Dienstes an jungen Menschen
Im Jugendhaus wird ein Beitrag geleistet, damit jungen Menschen selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben vor Gott individuell und in der Gemeinschaft gelingt.
Junge Menschen sollen in St. Altfrid
– erleben, dass sie willkommen und angenommen sind
– eine Stärkung in ihrem Vertrauen zu sich selbst, zu anderen Menschen und zu Gott erfahren
– eigene Lebensziele entdecken und entwickeln lernen
– persönliche und spirituelle Orientierung erfahren
– lebendige Kirche erfahren und gestalten
– das Zusammenleben mit anderen Menschen als Bereicherung erfahren und dabei Grundregeln des sozialen Miteinanders einüben
– Zeit und Raum finden für ein unverzwecktes Dasein
– schöpferisch-kreativ und fröhlich sein
– auftanken und durchatmen können
1.2 Ort der Begegnung und Ort des Dialogs
Das Jugendhaus St. Altfrid ist ein Ort der Begegnung und Orientierung für junge Menschen. Es ist offen für ihre jeweilige Lebenssituation, unabhängig von ihrer religiösen oder kirchlichen Sozialisation. Damit ist es im Bistum Essen ein Ort, an dem junge Christinnen und Christen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Kirche leben können. Gleichzeitig ist es aber auch ein Ort, an dem Gottes Zuwendung zu allen Menschen erfahrbar und erkennbar wird – durch und für junge Menschen, die überwiegend außerhalb der traditionellen kirchlichen Orte leben.
1.3 Leben mit der Schöpfung
Das große Gelände und die waldreiche Umgebung des Jugendhauses ermöglichen jungen Menschen Begegnungen mit der Natur. Dies ist von besonderer Bedeutung und bildet einen Bezugsrahmen für das Jugendhaus.
Bei der Bewirtschaftung und den Angeboten wird möglichst auf Nachhaltigkeit, Regionalität, umweltgerechte Verarbeitung und Entsorgung geachtet.
1.4 Ein Zentrum der Jugendpastoral im Bistum Essen
Das Jugendhaus steht allen Trägern kirchlicher Jugendpastoral, der Jugendbildung und den Schulen zur Verfügung, die für und mit jungen Menschen im Sinne unseres Leitbildes tätig sind.
Im Jugendhaus betrachten alle Beteiligten Gender Mainstreaming als durchgängiges Leitprinzip.
1.4.1. Angebote des jugendpastoralen Handlungsortes
Am jugendpastoralen Handlungsort sind drei inhaltliche Schwerpunkte verortet, die besonders von der Spiritualität und Pädagogik Don Boscos geprägt sind.
In Tagen religiöser Orientierung (TRO) stehen Schülerinnen und Schüler aller Schulformen mit ihren Lebensthemen im Mittelpunkt. Die Tage eröffnen ihnen Erlebnis- und Erfahrungsräume zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit, des Gruppenzusammenhalts und geben Gelegenheit zu spirituellen und religiösen Erfahrungen.
Junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren werden als eigene Zielgruppe in den Blick genommen. Für diese Altersgruppe werden spezifische Angebote entwickelt.
Jugendspirituelle Angebote, verantwortet von den Don Bosco Schwestern, beinhalten Projekte der religiösen Bildung und spirituellen Orientierung. Junge Menschen werden zum religiös-spirituellem Selbstausdruck und zum Austausch ermutigt.
Zur Mitfeier und Mitgestaltung der Gottesdienste sind alle herzlich eingeladen.
1.4.2. Angebote des BDKJ
Der BDKJ DV Essen, seine Mitgliedsverbände und Untergliederungen nutzen St. Altfrid als Ort, um organisierte Jugendverbandsarbeit zu ermöglichen. Sie führen in Kooperation mit anderen Akteuren und eigenverantwortet Bildungsangebote, Aktionen und Konferenzen durch.
1.4.3. Angebote in Verantwortung interner Partner
Das Jugendhaus ist ein Ort für Bildungsmaßnahmen, die in Verantwortung interner Partner, insbesondere des Sachgebietes Freiwilligendienste, des Referates Ministrantenpastoral und des Referates Qualifizierung und Förderung ehrenamtlich Engagierter durchgeführt werden.
1.4.4 Katechese für Kinder
Ebenso ist es ein Ort für katechetische Bildung von Kindern.
1.4.5 Offene Belegung
Das Jugendhaus St. Altfrid steht mit seinen räumlichen und materiellen Ressourcen vorrangig
Jugendgruppen und jungen Erwachsenen zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Jugendhaus offen für Kinder-, Familien- und junge Erwachsenengruppen sowie für Ferienfreizeiten.
1.5 Junge Menschen mit Behinderung
Das Jugendhaus ist größtenteils barrierefrei ausgestattet. Der hier beschriebene Auftrag und die genannten Angebote gelten im Rahmen des Leistbaren genauso für junge Menschen mit Behinderung.
2. Zusammenarbeit im Jugendhaus
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen in einem guten und konstruktiven Miteinander eine wesentliche Grundlage dafür, dem Auftrag des Jugendhauses gerecht werden zu können. So werden die oben beschriebenen Ziele erreicht und weiterentwickelt.
2.1 Offenheit, Wertschätzung und Zeugenschaft
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen durch eine Haltung der Offenheit und Wertschätzung eine wichtige Voraussetzung, damit der Raum für Begegnung, Dialog und persönliche Reifungsprozesse gewährleistet ist. Sie leisten in den unterschiedlichen Diensten auf ihre je eigene Art und Weise einen Beitrag dazu und nehmen so den Auftrag und die Herausforderung einer Zeugenschaft für die Botschaft Gottes wahr. Dabei haben sie zu allererst die Lebenswelt der Jugendlichen im Blick. Diese sind im besten Sinne des Wortes Kunden, weil sie „Kunde“ bringen von ihren Lebensverhältnissen, Träumen, Freuden, Sorgen, Gefährdungen und Hoffnungen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen den Gästen mit Respekt vor ihren Lebensgeschichten, ihrem Denken und ihren Überzeugungen. Sie verstehen die Begegnung als Bereicherung, als Herausforderung durch unterschiedliche Lebensentwürfe und Lebensstile sowie als Chance aneinander zu wachsen. In diesem Sinn sind Begegnung und Beziehung zentrale Anliegen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich.
2.2 Kollegialität, Mitverantwortung und Wirtschaftlichkeit
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter handeln kooperativ und abgestimmt im Rahmen der Organisationsstruktur des Jugendhauses. Sie übernehmen Verantwortung für sich, für ein solidarisch- kollegiales Miteinander und für die Interessen des Hauses.
Unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit sind die finanziellen Budgets klar geregelt und alle Beteiligten achten auf einen wirtschaftlichen Umgang mit den ihnen zur Verfügung gestellten Ressourcen.
2.3 Qualitätsmanagement
Der Begriff „Qualitätsmanagement“ beinhaltet das systematische Bemühen um eine stetige Qualitätsverbesserung im Jugendhaus.
Zum anderen gibt es eindeutige und abgestimmte Verfahren zur Kommunikation. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den in der Sache notwendigen fachlichen Kontakt untereinander, um sich aktiv an der zukunftssichernden Gestaltung und Weiterentwicklung der Angebote und Leistungen zu beteiligen. Dazu erfolgen die gegenseitige Information, die kollegiale Beratung, Praxisreflexion, das fachliche Feedback sowie die Beteiligung an den entsprechenden Konferenzen und Fortbildungen.
2.4 Kooperation
Politische, inhaltliche und finanzielle Kooperationen werden aufgebaut und gepflegt, wenn sie kurzfristig einem konkreten Projekt oder langfristig der Weiterentwicklung des Jugendhauses dienen.